Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, hatte die Freiwillige Feuerwehr Roßtal unter Einbindung der BRK–Bereitschaften Roßtal, Zirndorf und Fürth am Mittwoch den 21.07.2010 eine größere Übung angesetzt.

In der Roßtaler Richtersgasse wurden zwei verschiedene Schadensereignisse simuliert. Im beengten unteren Fahrbahnbereich der Richtersgasse wurde ein Kellerbrand mit einer vermissten Person, weiter oben im Einmündungsbereich zur kleinen Richtersgasse ein Verkehrsunfall mit zwei PKW´s und zwei eingeklemmten Personen simuliert. Die Unfallopfer wurden durch die Schminkgruppe des Jugendrotkreuzes realistisch geschminkt und in den kaputten PKW´s positioniert.

Die Übungsobjekte lagen mitten in der beengten Richtersgasse in Roßtal. Erschwerend wirkte sich die Situation auf die Einsatzkräfte aus, da es sich hier um eine Einbahnstraße durch ein Wohngebiet handelte. Die vorhandene Straße war aufgrund parkender Anliegerfahrzeuge z.T. sehr beengt. Somit waren Stauräume für die Einsatzfahrzeuge und Flächen für Bereitstellungsräume in unmittelbarer Nähe des Übungsobjektes nur sehr begrenzt vorhanden. Für den Übungszeitraum wurde die Richtersgasse für den gesamten Verkehr durch die Feuerwehr gesperrt.

Gegen 19:00 Uhr wurde aufgrund eingehender Notrufe über einen Kellerbrand in der Richtersgasse die Feuerwehr Roßtal von der Leitstelle in Nürnberg alarmiert. Fast zeitgleich erfolgte im Einmündungsbereich zur kleinen Richtersgasse ein Verkehrsunfall bei dem zwei PKW`s zusammengestoßen waren. In jedem der Unfallwracks war ein Unfallopfer eingeklemmt.

Kurz nach dem Eintreffen und der ersten Erkundung durch die Feuerwehr wurden in Folge der Rettungsdienst, Notarzt und der Einsatzleiter Rettungsdienst alarmiert welcher den Kontakt zur Einsatzleitung der Feuerwehr herstellte. Um den Funkverkehr der BRKEinsatzkräfte vor Ort koordinieren zu können, wurde auch die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UGSanEL) - Fürth Land aus Zirndorf für die Übung angefordert. Standort des Fahrzeuges war an der BRK Unterkunft hinter der Hauptschule.

Der Rettungsdienst, bestehend aus den BRK-Bereitschaften Roßtal und Zirndorf, musste bei dem angenommenen Kellerbrand im unteren Bereich der Richtersgasse (hier wurden Rauchbomben gezündet, und der Nebel mittels Nebelmaschine verteilt) eine vermisste Person von der Feuerwehr übernehmen. Nach der ärztlichen Untersuchung durch den BRKNotarzt konnte der Patient der weiteren medizinischen Versorgung (Sauerstoffgabe, Ruhigstellung sowie Versorgung der Brandverletzungen) zugeführt werden.

Etwas weiter oben forderte ein Verkehrsunfall mit je einer eingeklemmten Person vorab die Feuerwehr. In Absprache mit Notarzt Dr. Wolfschaffner musste eine möglichst schonende Bergung durchgeführt werden, wobei das eine Auto zuvor gegen umkippen gesichert werden musste. Bei beiden Autos wurden die Dächer entfernt um die eingeklemmten Fahrer mit der Schaufeltrage aus den Wracks befreien zu können. Im Anschluss erfolgte ebenfalls die notärztliche Untersuchung und Versorgung der beiden Verletzten Personen (Ruhigstellung mittels Vakuummatratze und Halskrause, Versorgung der Schnittverletzungen, Sauerstoffgabe sowie Überprüfung der Vitalfunktionen).

Für Aufregung sorgte zwischenzeitlich ein Augenzeuge der total aufgelöst den Einsatzkräften das Unfallgeschehen schilderte. Der Mann wurde von der Feuerwehr beruhig und bis zum Einsatzende betreut. Alle Verletzten Personen wurden von den bereitgestellten Rettungsund Sanitätsdienstfahrzeugen in die umliegenden Krankenhäuser (in der Übung BRK-Heim) transportiert.

Allein mit der medizinischen Versorgung der 4 Patienten waren bei dieser Übung 13 ehrenamtliche Einsatzkräfte aus den BRK-Bereitschaften Roßtal, Zirndorf und Fürth im Einsatz. Die Schminkgruppe des Jugendrotkreuzes, das die Unfallopfer realistisch geschminkt hatte, war mit 3 Mann anwesend. Zwei Rettungswagen, ein Krankenwagen und der Notarzt wurden vom "Einsatzleiter Rettungsdienst" Bernd Spiegel koordiniert.

Bei Temperaturen von über 30 Grad waren nach ca. 1 Stunde alle Verletzten gerettet und versorgt. Anschließend trafen sich die beteiligten Helfer im Feuerwehrhaus zu einer kleinen Erfrischung. Insbesondere war man erfreut, dass die Anwohner der Richtersgasse der Übung so zahlreich beiwohnten. Der anwesende Bürgermeister Johannes Völkl bedankte sich ebenfalls bei den Beteiligten und freute sich, dass die Übung fast reibungslos abgelaufen ist.

In der folgenden Übungsbesprechung bedankte sich Feuerwehrkommandant Stefan Perzinger bei den Einsatzkräften von BRK und Feuerwehr über den gelungenen Ablauf sowie der guten Zusammenarbeit zwischen den Hilfsorganisationen. Auf die Notwendigkeit solcher Übungen wies auch der BRK-Notarzt Dr. Wolfschaffner hin und lobte ebenfalls die gute Zusammenarbeit.

(bak)

 

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