Am 02.02.2010 besuchte ein Teil der BRK-Bereitschaft Roßtal die Stationen der DRF Luftrettung am Nürnberger Flughafen. Ziel der Reise war ein Kennenlernen der verschiedenen Hubschraubertypen bzw. Informationen über die Geschichte der Luftrettung in Nürnberg zu erhalten.

Fast eine Stunde standen uns zwei diensthabende Rettungsassistenten der Berufsfeuerwehr Nürnberg und dem Arbeiter-Samariter-Bund Nürnberg zur Verfügung um viel Interessantes über den Standort Nürnberg sowie der doch sehr umfangreichen notfallmedizinischen Ausstattung, den Einsatzschwerpunkten sowie den technischen Möglichkeiten der beiden eingesetzten Hubschrauber zu erfahren.

Bemerkenswert war auch der Überblick über die vielen Einzelteile der beiden Hubschrauber sowie der notwendigen Elektronik. Außerdem haben wir noch erfahren, dass in der Nürnberger Werft sämtliche Wartungs- und Reparaturarbeiten für die Typen Bell 412 und Bell 212 der DRF sowie Fremdwartungsarbeiten durchgeführt werden.

Anschließend wurde uns noch die Arbeitsweise der Seilwinde beim Einsatz im unwegsamen Gelände sowie auf Schornsteinen und Windkrafträdern erläutert. In diesem Zusammenhang ist die enge Zusammenarbeit mit der Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr Nürnberg und der BRK Bergwacht heraus zuheben.

Letztendlich folgte nach dem Rundgang durch den Hangar noch die Besichtigung der Wach- und Diensträume samt der Funkzentrale.

Das BRK-Roßtal möchte sich hiermit nochmals für die Interessanten Einblicke bedanken.

Foto: BRK Rosstal

Geschichte der Luftrettung in Deutschland:

Ein folgenschwerer Unfall im Jahr 1969 des achtjährigen Björn Steiger legte die Mängel im deutschen Rettungswesen bloß. Noch in diesem Jahr wurde die Björn-Steiger-Stiftung e.V. gegründet, mit dem Ziel, die Qualität des Rettungswesens zu erhöhen. Auf Initiative der Björn-Steiger-Stiftung e.V. wurde 1972 die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. (DRF), die heutige DRF Luftrettung gegründet.

Im Jahr 1973 begann die DRF den Einsatzbetrieb mit einem Rettungshubschrauber im Großraum Stuttgart. Ab 1974 wurde die Station Nürnberg zunächst von der Bundeswehr betrieben. Seit 1998 ist die DRF Luftrettung mit der Sicherstellung der Luftrettung beauftragt.

Die RTH-Station Nürnberg ( Rettungshubschrauber "Christoph 27" ) :

Dem Team der Station Nürnberg (seit 1998) gehören drei Piloten der DRF und 35 Notärzte aus den Kliniken Nürnberg, Erlangen, Fürth und Neumarkt an. Die sieben Rettungsassistenten (RA) kommen von der DRF Luftrettung und der Berufsfeuerwehr Nürnberg. Die RA's haben eine Zusatzausbildung zum Windenführer um die Piloten bei den Rettungseinsätzen an der Seilwinde (90m) z.B. in den Klettergärten der Fränkischen Schweiz und an der Fränkischen Seenplatte zu unterstützen. Das Einsatzgebiet für Notfalleinsätze beträgt 60 km rund um Nürnberg. Der RTH Nürnberg ist von 7 Uhr bis Sonnenuntergang täglich einsatzbereit.

Zum Einsatz kommt ein Hubschrauber vom Typ EC 135, der vorrangig bei Notfalleinsätzen eingesetzt wird. Bei Bedarf wird er auch für den Transport von Intensivpatienten eingesetzt. Ausgestattet ist die EC 135 mit zwei 700 PS starken Triebwerken die eine Einsatzgeschwindigkeit von 250 km/h erreichen. Die Reichweite beträgt ca. 670 km. Bei einem Rotordurchmesser von 10m wird eine Landefläche von 20x20m benötigt. Die Besatzung besteht aus Pilot, RA und Notarzt.

Quelle: DRF Luftrettung

Die ITH-Station Nürnberg ( "Christoph Nürnberg" für Intensivtransporte ) :

Dem Team der Station Nürnberg (seit 1989) gehören acht Piloten der DRF und 30 Notärzte aus den Kliniken Nürnberg Süd und Nord an. Die 16 Rettungsassistenten (RA) stellt der Arbeiter-Samariter-Bund Nürnberg. Der Einsatzbereich ist hauptsächlich Nordbayern, kann jedoch auch bundesweit erfolgen. Der ITH Nürnberg ist 24 Stunden täglich einsatzbereit.

Zum Einsatz kommt ein Intensivtransporthubschrauber vom Typ Bell 412, dessen Hauptaufgabe der Transport von Intensivpatienten zwischen den Kliniken sowie der Transport von Transplantationsteams ist. Ausgestattet ist die Bell 412 mit zwei 1025 PS starken Triebwerken die eine Einsatzgeschwindigkeit von 250 km/h erreichen. Die Reichweite beträgt ca. 700 km. Bei einem Rotordurchmesser von 14m wird eine Landefläche von 28x28m benötigt. Die Besatzung besteht aus 2 Piloten, RA und Notarzt.

Quelle: DRF Luftrettung

Versorgung:

An 31 Stationen in Deutschland, Österreich und Dänemark sind heute über 50 Hubschrauber für Notfalleinsätze und den Transport von Intensivpatienten rund um die Uhr im Einsatz. 2009 leistete die DRF Luftrettung 40.375 Einsätze.

Die Einsatzleistungen der Stationen Nürnberg in Zahlen:

Einsätze: 2009 2008 2007 2006
Nürnberg RTH 1447 1570 1682 1718
Nürnberg ITH 728 711 668 641

Quelle: DRF Luftrettung

Bilder vom "Christoph 27"

Fotos: BRK Rosstal

Bilder vom "Christoph Nürnberg"

Fotos: BRK Rosstal

Weitere Informationen unter: http://www.drf-luftrettung.de

(bak)

 

Unsere Webseite verwendete Cookies ausschließlich zum ordnungsgemäßen Betrieb der Webseite.